Donnerstag, Februar 09, 2006

Sturm wie ein Erdbeben

Ja, sorry, ihr habt die letzten Tage nichts von mir gehoert. Wie gesagt, ich hatte die Grossstadt auf einmal leid und bin kurzentschlossen wieder "nach Hause" gefahren. Damit meine ich Healy. Nicht dass da gerade der Baer steppt (ne, der schlaeft ja gerade). Aber ich hatte richtig Sehnsucht nach diesem kleinen roten Holzhaus oberhalb des Otto Lake bekommen. Die Fahrt gen Norden war okay. Was wirklich nervig ist, ist hinter zwei Trucks und dann hinter drei Schneepfluegen her zu fahren. Zum einen natuerlich, weil die recht langsam sind. Zum anderen aber auch, weil sie den losen Schnee auf der Strasse aufwirbeln, so dass die Sicht nahezu Null wird. Schien auch keine Sonne mehr und der Denali lag wie gewohnt in Wolken. Also nichts besonderes zu berichten. Evalyn scheint immer wenn ich bei ihr ankomme in Rose's Cafe zu wollen, so also auch am Dienstag Abend. Gestern dann war echt ein total schoener Tag. Wir beide sind nach Fairbanks gefahren. Und diesmal nicht zum Einkaufen!!!! Evalyn wollte mal wieder das Musuem an der Uni besuchen. Im Sommer haben sie gross eine Erweiterung angekuendigt und ich war wirklich gespannt darauf. Erweitert hatten sie auch den Parkplatz und der Eingang ist verlegt worden. Alles andere ist noch nicht eroeffnet. Macht aber nichts, der alte Teil ist auch total schoen und interessant. Leider vergesse ich immer alles so schnell wieder.... Das heutige Foto ist der Ausblick von der University of Alaska Fairbanks. Danach haben wir noch eine Freundin, die etwas ausserhalb von Fairbanks in einer Blockhuette wohnt besucht. Kurzer Zwischenstopp fuer Hundeleckerchen und Anke-Leckerchen (Starbucks Kaffee) und dann waren wir wieder auf der Strasse. Die letzte Nacht allerdings hielt mal wieder alles an extremen Wetter bereit. Healy ist mir ja bekannt als sehr windige Gegend, aber heute Nacht kam es mir wie ein permanentes Erdbeben vor. Mein ganzes Zimmer in der ersten Etage knarrte, wackelte, der Wind heulte und von vernuenftiger Fensterisolierung hat man hier auch noch nichts gehoert. Es wehte ein ganz schoen eisiger Wind ueber mein Bett. Dachte mir dann, als ich zitternd aufwachte: Macht ja nichts, hast ja eine elektrische Heizdecke im Bett, die Du jetzt mal langsam einschalten solltest. Ehm, wie gesagt, es ist eine elektrische Heizdecke. Leider ist durch den Sturm so um 3 Uhr in der Nacht der Strom ausgefallen. Mit dem Strom natuerlich auch die Heizung. Und der kam auch nicht so schnell wieder. Nach und nach zog ich also mehr an, bis ich irgendwann sogar die Gesichtsmaske rausholte (im Dunkeln, ich habe sie trotzdem gefunden!), weil der Wind um meine Nase echt zu kalt wurde. Heute morgen um 9:00 war der Strom dann wieder da, nur leider bleibt bei dem Wind die Heizung nicht an. Aber wozu gibt es denn einen offenen Kamin? Mich hat es jedenfalls dazu bewegt, mich heute im Internet mal nach Flugpreisen in waermere Gegenden umzusehen. Vielleicht komme ich doch noch auf meine urspruenglichen Plaene zurueck, von hier aus einen Kurztrip nach Hawaii zu untenehmen. Naja, ich habe auch schonmal nach weiteren Winteraktivitaeten in Fairbanks geschaut. Ich meine dabei welche, bei denen ich nicht fuer 5 Tage 3000 Dollar bezahlen muss. Also ein Aufruf an alle, die mich hier vielleicht besuchen wollen: Macht mal einen Terminvorschlag. An alle, die in den letzten paar Tagen Geburtstag hatten: Herzlichen Glueckwunsch nachtraeglich. Alle alle, die bald hier hin kommen: Haltet durch, ist nicht mehr lange!!! Und an alle anderen: Immer schoen weiter lesen, auch wenn momentan nicht so viel passiert. Uebermorgen startet der Yukon Quest und ich werde mich nach Fairbanks auf machen.