Freitag, März 03, 2006

Fettnaepfchen und doggy poop ;o)

Meine Zeit als Tierarzthelferinhelferin (dies ist kein Schreibfehler) ist leder seit gestern vorbei. Mittwoch war der letzte Tag in Wasilla. Und der war wirklich chaotisch, wie es wahrscheinlich immer so kurz vor dem Start des Rennens ist. An diesem Mittwoch war naemlich u.a. Vet Check Day. Alle Musher muessen eine Tieraerztliche Untersuchung nachweisen. Dort wird u.a. Fieber gemessen und die Huendinnen auf Traechtigkeit untersucht. Dazu schaut sich ein Tierarzt alle vier Pfoten an. Alle Musher koennen diesen Check entweder von ihrem eigenen Tierarzt machen lassen (kostet aber eine Menge Geld, Barbara: habe mir sagen lassen, dass Tieraerzte hier bei weitem besser verdienen als in Deutschland). Oder aber sie kommen eben an diesem Mittwoch zu den Iditarod Headquarters und lassen es die Trail-Tieraerzte machen. Und die kommen aus aller Welt. Viele aus den USA, einer aus Australien, aus England una auch eine Tieraerztin aus Deutschland ist immer dabei. Das ganze findet unter freiem Himmel statt, auf dem Parkplatz quasi. Koennt Eucha also vorstellen, wie es ist wenn zig Musher dort mit ihren an den Truck geketteten Hunden sind, dazwischen die Tieraerzte hin und her laufen uns sich wundern, warum die Chipreader bei -15C mal gerade fuer ein halbes Gespann reichen und dann die Batterien leer sind. Erschwerend kommen dann noch die gnazen Touris hinzu, die wirklich Busseweise angekarrt werden. Ganze Schulklassen sind da unterwegs. Die es am meisten freuen wird, sind die Leute aus dem Andenkenladen. Der sah am Nachmittag richt gepluendert aus. Ach so, ich hatte ganz vergessen zu erwaehnen, dass ich jetzt fast so was wie beruehmt bin. Ein Fernsehteam war dort fuer eine Iditarodreportage und hat mich interviewt. Tol, war nicht im geringsten darauf vorbereitet. Weder innerlich, noch aeusserlich ;o) Was sagt man so auf die Frage, wie ich die Hunde finde? Suesssss gilt da als Antwort nicht. Nein, auch nicht neat oder cute ;o) Muss schon was intelligenteresher. Bei dem ganzen Rummel viel eine Besucherin besonders auf. Und dies direkt auf doppelte Weise. Zum einen, weil sie Nonne war und auch als solche zu erkennen. Zum anderen hatte siene Stoffbulldogge dabei, die wir chippen mussten. Fuer den Stoffhund hat sie auch von einem der Aerzte ei Gesundheitszeugnis bekommen, er hat ein Geschirr und Booties angehabt und ich musste ihn auf das Iditarod Schild am Eingang setzten. Sie war so klein, dass sie da nicht dran kam. Jaaaa, ich kam da ran!!!! Der Stoffhund wird mit einem Musher mitfahren und ist das Maskottchen einer Blindenklasse in Texas. Die Mittagspause nahte und fuer die Helfer war im Videoraum was zu essen vorbereitet. Mit einem Ohr hoerte ich dort jemanden mit in meinen Ohren sehr deutschem Akzent Englisch reden. Also dacht ich, ich gehe mal zu ihm hin und frage, ob er aus Deutschland kommt. Und siehe da, der Tierarzt aus England ist eigentlich Deutscher, ist nur nach England ausgewandert. Er sah mich schon etwas verwundert an, als ich ihn auf Deutsch ansprach. Daher sagte ich ihm, dass ich es mir anhand seines Akzents denken konnte. Das war das besagte Fettnaepfchen. Die Antwort war: "Das hat mir schon lange keiner mehr gesagt, alle meinen, ich wuerde mich nicht wie ein Deutscher anhoeren". Ups! Wir haben uns trotzdem noch ganz nett unterhalten. Um 15:00 habe ich dann Feierabend gemacht und bin in Richtung Norden gefahren. Gestern naemlich stand meine eigene Hundeschlittentour auf dem Program. Los ging es mit einer theoretischen Einfuehrung ins Schlittenfuehren (Marcus erinnert sich bestimmt noch an alles ;o)) und dann musste den Hunden das Geschirr angelegt und sie in der richtigen Reihenfolge vor den Schlitten gespannt werden. Mit von der Partie war Leslie, als Guide, und Ian, ein Australier, der den Winter kennen lernen wollte. Nach einer kurzen Einfuehrungsrunde ging es dann raus auf den Trail fuer die Tagestour. 20 Meilen sind wir gefahren, durch tief verschneite Waelder, unter der Alaska Pipeline hindurch, ein Teil der Strecke war auf dem Yukon Quest Trail und dann wieder ueber offene Felder mit Elchen. Fuer alle, die es noch nie gemacht haben: der zweite Teil der Ueberschrift kommt daher, dass die Hunde nicht anhalten, wenn sie mal muessen.... Es ist einfach toll und fast unbeschreiblich, wenn man nahezu lautlos durch die Winterlandschaft gleitet. Sobald die Hunde einmal losrennen, sind sie leise, man hoert nur noch die Kufen im Schnee oder die Bremse auf dem hart gefrorenen Grund. Fuer mich die schoenste Art, durch den Winter zu reisen. Ach ja.....hmm, so vier Huskies im Garten.....wuerde doch gehen, oder.... man kann sie auch mit einem Wagen trainieren.......